Rudercamp an der Saarschleife vom 18. - 22. Juni


Nachdem das Trainingslager im vergangenen Jahr in der Schweiz auf dem Sarner See so regen Zuspruch gehabt hatte, stand fest, dass wir auch in diesem Jahr etwas Vergleichbares machen wollten. Recht früh stand unser Ziel fest, nämlich die Saarschleife bei Mettlach. Bereits am Mittwoch abend machten sich die meisten auf den Weg nach Dreisbach, wo wir in der Pension "Bootshaus an der Saarschleife" für die nächsten vier Tage unser Quartier aufschlugen. Zwar konnten wir die geplante Ankunftszeit von 20 Uhr nicht einhalten, da wir noch ein Boot umladen mussten, doch Herr Ohley, der die Pension führt, hatte unser Abendessen freundlicherweise warm gestellt. Danach genossen wir den ersten Abend auf der Terrasse mit Blick auf die Saar. Als im Verlauf des Abends Frank Wilhelm zu uns stieß und sich einen Ramazotti bestellen wollte, musste er erfahren, dass die beiden Ramazotti-Schwestern bereits den vorhandenen Vorrat vernichtet hatten. An diesem Abend schied Spanien mit einer 0:2-Niederlage gegen Chile aus der Fußball-WM aus. Am Donnerstag wurden nach dem Frühstück die Boote aufgeriggert und die ersten Bootsbesetzungen eingeteilt. Am späten Vormittag ging es zum ersten Mal aufs Wasser, um einfach ein Gefühl fürs Boot zu bekommen. Strömung hat die Saar so gut wie keine, was auch an den Staustufen liegt. Ein leichter Wind flussaufwärts, der eigentlich immer mehr oder weniger blies, ließ sogar den Eindruck entstehen, die Saar fließe rückwärts. Obwohl wir nur Halbpension gebucht hatten, bereitete uns Herr Ohley spontan einen improvisierten Imbiss zu, der aus belegten Broten, Wienerle und Kartoffelsalat bestand. Sogar einen Nachtisch in Gestalt von Joghurt gab es. Der Schwerpunkt beim Rudern lag die gesamte Zeit auf so einfachen Dingen wie nach dem Ausheben schnell wieder die Hände nach vorne zu bringen langsam, aber gleichmäßig nach vorne zu rollen rechtzeitig aufdrehen die Blätter beim Zug parallel zur Wasseroberfläche zu bewegen Das sind die Grundlagen, die das Rudern einfacher machen und den Bootslauf ungemein stabilisieren, und gleichzeitig, ohne mehr Kraft aufwenden zu müssen, das Boot schneller machen. Leider, und das muss auch mal gesagt werden, bleiben diese Punkte im normalen Ruderbetrieb meistens auf der Strecke, weil sie dem Ziel, möglichst schnell nach Otterstadt zu kommen, geopfert werden. Erwähnt werden sollte noch, dass es zum Abendessen eine besonders leckere Lachslasagne gab und Herr Ohley Nachschub an Ramazotti besorgt hatte, der von bestimmten Personen unverzüglich seiner Bestimmung zugeführt wurde. Am Freitag morgen traf zu guter Letzt noch Ulrike zum Frühstück ein; jetzt war die Gruppe komplett. Mittags wurde mit den Vierern saaraufwärts gerudert; mit Hilfe des "Berliner Schlags" wurde versucht, Rhythmus ins Boot zu bringen und ohne ein Mehr an Kraft das Boot schneller zu machen. Abends fuhren wir nach Mettlach und statteten dem Biergarten, den wir von einer früheren Schnorresfahrt her kannten, einen Besuch ab. Das war natürlich geplant, denn dort hatte es uns eine Spezialität angetan, die sogenannten Gefillten. Dabei handelt es sich um Kartoffelknödel, die mit Hackfleisch und/oder Leberwurst gefüllt sind. Dazu gibt es eine Specksauce und Sauerkraut. Da diese Mahlzeit äußerst sättigend ist, überrascht es niemand, dass keiner von uns mehr als 2 Gefillte bestellte. Und nicht jeder schaffte seine Portion ganz, was uns aber nicht davon abhielt, mit einer Saarschleife den Durst wegzuspülen. Dabei handelt es sich um 11 kleine Bier, die auf einem Tablett, das die Form der Saarschleife hat, serviert werden. Während des Essens verfolgten wir auf der Großleinwand das Spiel Costa Rica gegen Italien, das die Mannschaft aus Lateinamerika verdient mit 1:0 gewann und damit Italien aus dem Turnier warf. Anschließend spielten wir noch eine Runde Bierdeckelmemory, ehe wir uns zurück in unser Hotel begaben, wo wir noch Rudervideos des gestrigen Tages ansahen. Neben selbst zubereiteter Erdbeerbowle und Rotwein wurde von gewissen Personen wieder Ramazotti getrunken… Am Samstag wurden die Bootsbesatzungen wieder neu gemischt, damit jeder die Gelegenheit hatte, im Zweier das am Vortag Erlernte in die Tat umzusetzen. Das klappte im Großen und Ganzen recht gut. Morgens leisteten Hilde und Ilona erste Hilfe bei einem Radunfall: Ein 9-jähriger Junge war zu Beginn einer Radtour auf dem Hotelparkplatz gestürzt und hatte sich eine Platzwunde zugezogen. Nachmittags machten einige von uns einen Abstecher nach Mettlach ins Outlet von Villeroy&Boch und kehrten natürlich nicht ohne Beute zurück. Abends verfolgten wir das Spiel der deutschen Mannschaft gegen Ghana. Alle waren sich einig: Das 2:2 schmeichelte unserem Team doch sehr. Zum Trost gab es Apfelkuchen und Rotwein und Ramazotti… Sonntags vormittags ging es nochmal aufs Wasser; ein letztes Mal fuhren wir die Saarschleife bis zur Schleuse und wieder zurück. Herr Ohley, der Pächter, servierte uns noch einen kleinen Imbiss vor der Heimfahrt. Überhaupt tat Herr Ohley in diesen vier Tagen fast alles, um uns zufrieden zu stellen, was ihm auch gelang, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Die Heimfahrt verzögerte durch einige Staus, sodass wir eine Stunde später als geplant wieder am Bootshaus ankamen. Natürlich wurden die Boote nach dem Abladen noch gründlich gereinigt, ehe sich die Gruppe wieder trennte. Aber alle waren sich einig: Nächstes Jahr gibt es wieder ein Trainingslager. Dabei waren: Uschi Fürst, Ilona Hasper, Hilde Liedloff, Ulrike Gordt, Anette Koob, Britta Knerr, Christa Wilhelm-Buhlmann, Detlef Ostheimner, Ralf Maaß, Gerhard Neu, Frank Wilhelm und Bernhard Tunkl