Besuch im Großkraftwerk

Rheinauer Seniorenruderer on Tour

 

Die Ruheständler der Mannheimer Rudergesellschaft treffen sich jeweils zu den Geburtstagen und einmal jeden Monat zum Wandern und zu Ausflügen bzw. Besichtigungen.

 

Für den 6. März 2019 hatte Dieter Lindemann eine Werksführung im GKM zum Block 9 organisiert. Voller Erwartung hatte sich die Gruppe mit 15 Personen um 9:30 Uhr auf dem Besucherparkplatz des Großkraftwerk eingefunden.

 

Hier erwartete uns mit Herrn Hürgt „unser Werksführer“. Er geleitete uns in einen großzügigen Seminarraum und präsentierte sich bei seinen Ausführungen als kompetenter Kraftwerkler mit fundierten Kenntnissen.

 

Zu Beginn sprach Herr Hürgt über die Entstehung des GKM, das seit 1921 Tag für Tag für eine sichere und effiziente Energiebereitstellung rund um die Uhr steht und Mannheim mit Strom und Fernwärme versorgt.

Durch die Kraftwärmekopplung ist eine stetige Verbesserung der Brennstoffausnutzung von bis zu 70% erreicht worden mit einem elektrischen Wirkungsgrad von 46,4%. Das GKM versorgt neben Mannheim auch Heidelberg und Speyer mit Fernwärme und das erspart bis zu 1,3 Millionen Tonnen CO2 im Jahr.

 

Ein kurzer Film zeigte die einzelnen Bauphasen von der Entstehung bis zur Inbetriebnahme des Block 9 am 1. Mai 2015. Nach soviel Theorie wurden wir mit Helm und Warnweste ausgerüstet und die praktische Werksführung startete an der Leitwarte vorbei zum Maschinenhaus.

 

Mit Staunen und großen Respekt betrachteten wir den Turbinentisch, auf dem nebeneinander aufgereiht die Hochdruck-, die Mitteldruck- sowie die drei Niederdruck-Turbinen stehen, alle mit einer Welle verbunden und sich bei der Stromerzeugung mit 3000 Umdrehungen pro Minute drehend.

 

Der ganze Turbinentisch ist halb solang wie ein Fußballfeld und verdeutlicht die Dimensionen des Maschinenhaus.

 

Weiter ging es zum Kesselhaus. Nach dem Schornstein ist das Kesselhaus mit 120 Metern das höchste Gebäude. Hier befinden sich der Dampferzeuger und die darunter liegenden Kohlemühlen. Die staubfein gemahlene Kohle wird den Brennern zugeführt und diese heizen den Dampferzeuger bis zu 1200 Grad auf. Der erzeugte Wasserdampf wird mit einem Druck von 290 bar und einer Temperatur von 600 Grad zum Antrieb an die Turbinen geführt.

 

Jetzt war Treppensteigen angesagt: wir sind dem Kesselhaus aufs Dach gestiegen. Hier erwartete uns ein wundervoller Panoramablick von Mannheim bis zum Odenwald über die Rheinebene zum AKW Philippsburg weiter nach Alttrip und Ludwigshafen bis zum Pfälzerwald.

 

Danach erfolgte der Abstieg in den Seminarraum, wo Kopfhörer, Helm und Warnweste zurückgelegt wurden.  Zum Abschluss dieses sehr interessanten Vormittags waren wir zu einem gemeinsamen Mittagessen im Speisesaal des GKM eingeladen .

 

Wir verabschiedeten uns mit herzlichen Dankesworten bei Herrn Hürgt und dem GKM für diese Führung.

 

 

Peter Lenort